T-80 Alyosha – dieser alte russische Panzer hielt eine ukrainische Kolonne auf (2024)

Krieg in der Ukraine T-80 Alyosha – dieser alte russische Panzer hielt eine ukrainische Kolonne auf

T-80 Alyosha – dieser alte russische Panzer hielt eine ukrainische Kolonne auf (1)

T-80 Alyosha – dieser alte russische Panzer hielt eine ukrainische Kolonne auf (2)

von Gernot Kramper

3 Min.

Bei Moskau zeigt Putin den bekanntesten Panzer des Krieges. Ein alter T-80 stellte sich einer gepanzerten Gruppe der Ukrainer entgegen. Das ganze Gefecht wurde von Drohnen aufgenommen.

Der Krieg in der Ukraine ist keine Sternstunde der Panzerwaffe. Anstatt von Durchbrüchen und kühnen Vorstößen wird das Bild von rauchenden Wracks bestimmt. Millionen teure Giganten, die von einfachen Minen und Artilleriegranaten ausgeschaltet und von smarten Drohnen gejagt werden. Zeugnisse von echten Panzergefechten sind dagegen sehr selten. Erst vor kurzem wurde ein älteres Video veröffentlicht, auf dem zu sehen ist, wie ein deutscher Leopard II auf große Distanz zwei T-72 beschießt. Im Ergebnis aber nur eine Beschädigung erreicht.

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Krieg in der Ukraine Leopard 2A6 – Video zeigt Treffer des deutschen Kampfpanzers bei einem T-72

Unterstützung aus der Ferne

Das spektakulärste Panzergefecht des Krieges hat ein russischer Panzer absolviert. Eben Alyosha, ganz allein stellte sich der alte T-80 einer ukrainischen Kolonne entgegen. Nun wird er in der Nähe von Moskau gezeigt. Im Westen ging das Gefecht in der Berichterstattung unter, in Russland dürfte der Sieg des eigenen Panzers in den Staatsmedien gefeiert worden sein. Eines vorweg: Auch diese Aktion kann man kaum mit Einzeltaten wie Wittmanns Amokfahrt in Villers-Bocage vergleichen, denn der T-80 stellte sich zwar allein der ukrainischen Kolonne entgegen, war aber nicht allein, sondern wurde aus der Ferne unterstützt.

Unter den Augen der russischen Drohnen

Wegen der schlechten Auflösung und des Geschreis der Beobachter ist das Geschehen gar nicht so einfach zu verfolgen. Die Besatzung unter dem Kommandanten Oberleutnant Rasim Baksiko wurde für das Gefecht mit dem Titel "Held Russlands" ausgezeichnet. Die russische Agentur Tass berichtet, dass der T-80 schon zuvor von Artillerie getroffen wurde, dabei sei der eigentliche Fahrer verletzt worden. Der Kommandant entschied, selbst den Platz des Fahrers einzunehmen, um die Kolonne aufzuhalten. Auf längeren Videos ist der gesamte Zusammenstoß zu sehen. Sowohl die Ukrainer wie der T-80 fahren mit hoher Geschwindigkeit aufeinander zu. Da sie von Baumreihen und Wäldchen voneinander getrennt sind, werden sie sich nicht sehen können. Doch zumindest der Russe wird durch die Drohnen gewarnt. Insgesamt sind es neun ukrainische Fahrzeuge. Vielleicht haben die Ukrainer den vorangehenden Treffer auf dem T-80 und sein Abdrehen zu hinteren Positionen bemerkt und wollten diese Chance ausnutzen, nicht ahnend, dass der russische Panzer unbeschädigt und bereits auf dem Rückweg war.

Sehen Sie im Video:Luftabwehr-Einheit berichtet –so schlägt sich der Gepard in der Ukraine.

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03:06 min

Feuern mit allen Waffen

Tatsächlich wirkt der T-80 nicht allein auf den Gegner ein. Die Beobachter rufen nach Antitankraketen, einer schweren Panzerbüchse, dazu MG-Feuer und dem Einsatz von automatischen Granatwerfern. Das sind nicht unbedingt Waffen, die einen Kampfpanzer zerstören können. Zumal der Schütze mit den Antitankraketen keine Missiles hatte. Die Russen folgen ihrer Standardtaktik: Sie werfen alles, was sie haben, auf die gepanzerte Kolonne. So sollen Beschädigungen an der Sensorik erreicht, die Besatzungen des Gegners nervös gemacht werden und man erschwert das Ausschwärmen der Infanterie. Hinter einem Wäldchen – genannt Punkt 144 – bringt sich der T-80 in Stellung und eröffnet das Feuer. Nach dem ersten Treffer setzt er zurück und feuert erneut. Der erste ukrainische T-64 explodiert. Der Kommandant holt aus dem alten T80 alles heraus. Anders als andere T-Modelle kann der T-80 eine hohe Geschwindigkeit im Rückwärtsgang erreichen. Die Besatzung des T-80 ändert ununterbrochen die Position, setzt weit zurück in ein weiteres Wäldchen, versteckt sich dort und stößt dann wieder erneut vor. So vermeiden sie, ein Ziel für einen möglichen Artillerieschlag der Ukraine abzugeben. Baksiko selbst dämpfte die Angaben, dass er und seine Männer die gesamte ukrainische Gruppe zerstört habe. "Es werden Videos geteilt, in denen es heißt, wir hätten acht Panzer zerstört. Nicht wirklich. Wir haben zwei zerstört, und das mit Hilfe der Artillerie."

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Zusätzlich zum T-14 Armata Schneller Angriffspanzer T-80: Putin lässt 3000 alte Panzer modernisieren

Älteres Sowjetmodell

Bei dem T-80 handelt es sich um ein älteres, nicht umfassend modernisiertes Modell. Bewaffnet ist er mit dem Standardkaliber 125 Millimeter. Besonderheit ist der Antrieb durch eine Gasturbine. Ihr Verbrauch ist sehr viel höher als der der Dieselmotoren. Dafür ist der T-80 aber sehr schnell und besonders wendig. Im Gelände erreicht er 42 km/h, die Steigfähigkeit liegt bei 60 Prozent.

Eine längere Version des Videos finden sie auf Youtube.

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T-80 Alyosha – dieser alte russische Panzer hielt eine ukrainische Kolonne auf (2024)

FAQs

Wie viele T-80 Panzer hat Russland? ›

Russisches Heer – Stand Januar 2022 befanden sich 310 T-80BW und T-80U sowie 170 T-80BWM im Dienst. Russische Marineinfanterie – Stand Januar 2022 befanden sich 50 T-80BW und 50 T-80BWM im Dienst. Weitere 3000 T-80 sind eingelagert.

Was kostet ein T-80 Panzer? ›

Beim T-80-Panzer beispielsweise sind es 40 Tonnen – im Wert von zwei Millionen US-Dollar.

Wie viele T-90 Panzer hat Russland verloren? ›

Bei dem russischen Überfall im Februar 2022 hat Russland gemäß OSINT-Analysen des Militär-Blogs Oryx in der Ukraine mindestens 108 T-90 verloren (Stand Anfang Februar 2024).

Wann wurde der T-80 gebaut? ›

Im Dezember 1942 von der Roten Armee angenommen, wurde der Panzer in kleiner Serie bis Oktober 1943 produziert. Insgesamt verließen etwa 75 bis 85 T-80 die Fertigung, die ab Herbst 1943 in Gefechten eingesetzt wurden.

Wie viele T-72 hat Russland noch? ›

Insgesamt wurden rund 20.000 Exemplare hergestellt; davon unterhielt Russland vor dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 noch rund 9200 Stück, wobei bis dahin nur etwa 1200 noch aktiv waren.

Wie viele Panzer hat Russland aktuell noch? ›

MerkmalRusslandUkraine
Kampfpanzer14.7771.777
gepanzerte Fahrzeuge161.38222.110
selbstfahrende Artillerie6.2081.205
geschleppte Artillerie8.3561.012
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Feb 22, 2024

Welcher Panzer ist besser T-90 oder Leopard-2? ›

Der Leopard-2-Kampfpanzer ist deutlich besser geschützt als der T-90. Neben der modernen und robusten Panzerung verfügt er auch über einen ausgeklügelten Minenschutz. Dafür ist er aber auch ein ganzes Stück schwerer.

Wie viele T 34 Panzer gibt es noch? ›

Insgesamt wurden während des Krieges etwa 54 600 T-34 gebaut, davon 19 430 T-34/85. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der T-34/85 bis Ende 1946 weiterproduziert. Die gesamte Fertigung belief sich auf ungefähr 25 915 Stück.

Wird der T-90 noch gebaut? ›

Nach dem 24. Februar 2022 wurde UWZ wie viele andere russische Rüstungsfirmen mit Sanktionen belegt. Damit können keine für die Panzerproduktion wichtigen Komponenten mehr aus dem westlichen Ausland beschafft werden. Tatsächlich hat UWZ die Neuproduktion von T-90-Panzern aktuell komplett eingestellt.

Wie viele t84 hat die Ukraine? ›

Kampfpanzer
TypHerkunftAnzahl
T-80Sowjetunion
T-84Ukraine5
T-90Russland12 2 1
PT-91Polen
8 more rows

Wie viele T-55 Panzer hat Russland? ›

Demnach befinden sich derzeit über 1.000 Panzer des Typs T-72, über 700 Panzer des Typs T-622, etwa 600 Panzer des Typs T-80 sowie 250 Panzer des Typs T-55 und 330 weitere schwere Fahrzeuge im Fuhrpark des russischen Verteidigungsministeriums.

Wie viele Panzer t90 hat Russland? ›

Waffen und Ausrüstung
TypProduktionslandEingelagert
Kampfpanzer
T-90Russland200
T-80Sowjetunion3.000
T-72Sowjetunion7.000
94 more rows

Hat Russland noch T 34 Panzer? ›

Der T-34 (von russisch танк für Panzer) war ein mittlerer Panzer aus sowjetischer Produktion. Er wurde von 1940 bis 1958 gebaut und von der Roten Armee hauptsächlich im Deutsch-Sowjetischen Krieg eingesetzt.

Wie gut ist der T-80 Panzer? ›

Der T-80 basiert auf dem T-64. Sein herausragendes Merkmal ist sein Antrieb: Wie der US-amerikanische M1 Abrams wird der T-80 von einer Gasturbine angetrieben. Das macht ihn zum schnellsten Panzer Russlands, 1.250 PS treiben ihn an. Nur der T-14 Armata hat mit 1500 PS mehr Motorleistung.

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